Buchvorstellung: Stanislas Dehaene „Reading in the Brain“

Buchvorstellung: Stanislas Dehaene „Reading in the Brain“

Stanislas Dehaene präsentiert in gut verständlicher und angenehm lesbarer Form den aktuellen Kenntnisstand (von 2009) der Neurowissenschaften zum Lesen. Denn was einem geübten, routinierten Leser scheinbar so leicht und beiläufig von der Hand geht, basiert auf komplexen und spannenden Abläufen in unserem Gehirn.

Reading in the Brain von Stanislas Dehaene

Das Buch ist aber nicht nur eine bloße Bestandsaufnahme. Dehaene stellt auch ein großes Rätsel der Forschung vor, das „Reading Paradox“: Bei Lesern auf der ganzen Welt scheinen bestimmte Areale des Gehirns auf das Lesen spezialisiert zu sein, aber in den wenigen tausend Jahren seit dem Aufkommen der Schrift kann keine evolutionäre Anpassung stattgefunden haben – wir lesen mit Primatengehirnen. Dehaene führt uns über lesende Affen, die Erfindung der Schrift, das Lesenlernen und die Kultur an sich, und baut dabei seine Antwort auf das Reading Paradox auf: neuronal Recycling, die Umfunktionierung bestehender Bereiche des Gehirns.

Ich hatte viel Spaß mit dem Buch – für einen Titel über ein neurowissenschaftliches Thema ist es gut lesbar und sehr unterhaltsam. Ich habe dank Dehaene auf jeden Fall ein sehr viel besseres Verständnis davon, wie Lesen funktioniert und was sich dabei in meinem Kopf abspielt. Kennt ihr „Reading in the Brain“ vielleicht schon? Wie hat euch das Buch gefallen? Oder habt ihr jetzt vielleicht Lust bekommen, es zu lesen? Ich freue mich auf eure Kommentare.

Meine ausführliche Buchvorstellung findet ihr natürlich direkt im Kanal.

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